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 Krankheiten
wolfry Offline




Beiträge: 63

10.08.2007 20:52
RE: Chlamydien-Infektion Antworten

Chlamydien sind Erreger die zur Gruppe der Bakterien gezählt werden. Es gibt verschiedene Arten von Chlamydien, von denen die Chlamydiae trachomates am häufigsten auftreten. Es existieren diverse Subtypen, die verschiedene Erkrankungen verursachen:

* das Trachom, eine entzündliche Augenerkrankung, die als häufigste Ursache für Erblindung in den Entwicklungsländern gilt
* die Geschlechtskrankheit Lymphogranuloma venereum
* sowie die im allgemeinen Sprachgebrauch als Chlamydien-Infektion bekannte Erkrankung, die in den Industriestaaten die Hauptursache für eine Harnröhrenentzündung (mit all ihren Komplikationen, wie etwa Eileiterentzündung etc.) darstellt. Bei der Chlamydien-Infektion handelt es sich um die am häufigsten durch sexuellen Kontakt übertragene Krankheit.


Querschnitt des männlichen Beckens: Die Infektion betrifft die unteren Harnwege (von Pfeil zu Pfeil).


Chlamydien-Infektionen sind mit einer Antibiotika-Therapie gut behandelbar. Auf Grund der möglichen Folgen und Komplikationen sollten sie aber stets ernst genommen werden. Gefahr besteht dabei vor allem für jüngere Menschen. Als Folge der Infektion können bei Frauen dieser Altersgruppe schwere Unterleibsentzündungen auftreten. Unbehandelt kann die Infektion zu Unfruchtbarkeit führen.



Wie bekommt man eine Chlamydien-Infektion?


* Chlamydien sind auf sexuellem Weg übertragbar.
* Infizierte Mütter können ihre Kinder während des Geburtsvorgangs anstecken. Augenentzündungen sowie in seltenen Fällen eine Lungenentzündung des Kindes sind die mögliche Folgen. Die Beschwerden machen sich sieben bis 21 Tage nach der Ansteckung bemerkbar.


Welche Anzeichen deuten auf eine Chlamydien-Infektion hin?

Die Infektion ist oftmals nur mit geringfügigen oder gar keinen Beschwerden verbunden. Dies gilt für beide Geschlechter.

* Bei Männern ist die Entzündung der Harnröhre das häufigste Symptom. Das Wasserlassen ist - bei gleichzeitig starkem Harndrang - erschwert. Es kommt zu einem ziehenden Schmerz in der Harnröhre und zu schleimig-eitrigem Ausfluss. Beim Urinieren juckt oder brennt es.
* Bei Frauen kommt es zu vermehrtem, gelb-grünlichem Ausfluss und zum Brennen während des Wasserlassens. Es können zudem Entzündungen der Gebärmutterschleimhaut und der Eileiter vorliegen.
* Im Bauchinneren kann es durch eine Infektion mit diesem Erreger zu Verwachsungen kommen, die bei verstärkter Darmtätigkeit zu ziehenden Beschwerden führen können.
* Eine Chlamydien-Infektion im Enddarm führt zu schleimig-eitrigem Ausfluss, Schmerzen und eventuell auch Durchfall.
* Bei Infektionen während der Schwangerschaften besteht der Verdacht, dass es bei positivem Erreger-Nachweis vermehrt zu vorzeitigen Wehen bzw. vorzeitigem Blasensprung kommt und eine Tendenz zur Frühgeburtlichkeit besteht. Nach der Entbindung können zudem häufiger Entzündungen der Gebärmutter auftreten.



Wer ist besonders gefährdet?


* Personen mit häufig wechselnden Sexualpartnern
* Personen, die ungeschützten Geschlechtsverkehr praktizieren



Wie wird die Diagnose gestellt?

Es wird ein Abstrich von der Harnröhre genommen, bei Frauen auch vom Gebärmutterhals.



Mögliche Folgen und Komplikationen



* Eine rechtzeitig behandelte Chlamydien-Infektion zieht in der Regel keine Folgeschäden nach sich.
* Unbehandelt kann sich die Infektion ausbreiten und bei Frauen zu Unterleibsentzündungen mit anschließenden Verwachsungen, bei Männer zu Entzündungen der Nebenhoden führen.
* Eine Unterleibsentzündung kann ein befruchtetes Ei daran hindern, durch den Eileiter in die Gebärmutter zu wandern, so dass eine Schwangerschaft ausbleibt.
* Die so genannte Reiter-Krankheit ist eine sehr seltene Komplikation der Chlamydien-Infektion. Sie äußert sich durch Gelenksschmerzen (besonders geschwollene Fuß- und Kniegelenke), Entzündungen der Harnwege und Augen sowie Ausschlag auf Haut und Schleimhäuten. Die Reiter-Krankheit betrifft überwiegend junge Männer und kann unter anderem auch durch eine Darminfektion ausgelöst werden. Man nimmt an, dass bei den Betroffenen eine genetische Veranlagung besteht und diese in der Folge mit einer überschießenden Immunantwort reagieren.



Wie erfolgt die Behandlung?

Es ist wichtig, dass beide/alle Partner untersucht und behandelt werden. Die Behandlung mit Tetrazyklin, einem Antibiotikum, erstreckt sich im Normalfall über einen Zeitraum von zwei Wochen.
Bei Schwangeren muss auf ein anderes Antibiotikum, wie z. B. Erythromycin, zurückgegriffen werden.



KONDOME SCHÜTZEN VOR CHLAMYDIEN-INFEKTIONEN !




Autor: Dr. Britta Bürger

Wer alles leicht nimmt, wird viele Schwierigkeiten haben!!! :D

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