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 Heterosexulität
wolfry Offline




Beiträge: 63

22.08.2007 18:26
RE: Orgasmusstörungen bei der Frau Antworten

In der heutigen Zeit wird sehr viel mehr über Sex gesprochen als noch vor einigen Jahrzehnten. Glücklicherweise werden auch die Probleme in Verbindung mit Lust und Liebe häufiger thematisiert. Bei Frauen stehen dabei immer wieder fehlende Lust, mangelnde Erregung und Orgasmusstörungen im Zentrum des Interesses.

Wann spricht man von einer Orgasmusstörung?


Wenn bei ausreichender Stimulation und vorhandener Lust nicht oder nur sehr verzögert ein sexueller Höhepunkt erreicht wird und dies über einen längeren Zeitraum hinweg immer wieder der Fall ist, spricht man von Orgasmusstörungen.

Hierfür kommen viele Ursachen in Frage, entsprechend facettenreich ist daher auch die Beurteilung. Wenn Störungen vorhanden sind, ist zu hinterfragen:

  • Wurde noch nie ein Orgasmus erlebt, oder ist es erst im Verlauf der eigenen sexuellen Entwicklung zu einer Orgasmusstörung gekommen?
  • Tritt die Störung nur gelegentlich - in Abhängigkeit von der Situation - auf , oder ist sie ständig gegeben?
  • Wird der Höhepunkt auch nicht durch Selbstbefriedigung erreicht?
  • Bleibt der Orgasmus unabhängig vom jeweiligen Sexualpartner aus?


Kommt es zu Schwierigkeiten mit dem Höhepunkt, ist es wichtig, sich nicht als Einzelfall zu sehen. Befragungen im Rahmen wissenschaftlicher Studien gelangten vielmehr zu dem Ergebnis, dass jede dritte Frau im Alter zwischen 20 und 40 Jahren nie oder nur selten einen Höhepunkt erreicht.

Welche Ursachen können zu Orgasmusstörungen führen?


  • Körperliche Ursachen:
    Wenn eine Frau ohne Vorliegen anderer, psychologischer Gründe plötzlich nicht mehr zum Orgasmus kommen kann, sollten körperliche Ursachen in Betracht gezogen werden.

    o Neurologische Krankheiten
    o Folge von Erkrankungen wie Diabetes, Tumoren, Entzündungen
    o Testosteron-Defizit, Erkrankungen der Schilddrüse, der Nebenniere und der Hirnanhangsdrüse
    o Folge der Einnahme von Medikamenten, Psychopharmaka
    o Folge von Drogen, Alkohol
  • Fehlende Zuneigung
  • Fehlende sexuelle Attraktivität des Partners
  • Unkenntnis über die bevorzugte Technik oder Stellung
  • Nichtberücksichtigung oder Unkenntnis der gegenseitigen Vorlieben beim Sex
  • Zu starke Konzentration auf den Orgasmus, ohne den Körper zu genießen
  • Glaube an falsche Sexualmythen (z.B. reifer, vaginaler Orgasmus)
  • Seelische Ursachen


Letztere sind am häufigsten für Orgasmusstörungen verantwortlich, dazu gehören:

o Unverarbeitete innere Konflikte
o Störung der Persönlichkeitsstruktur
o Triebkonflikte
o Beziehungsängste
o Gewissensängste
o Paardynamik
o Traumatische Erlebnisse in der Kindheit

Man kann davon ausgehen, dass nicht ein Faktor allein eine Rolle spielt, sondern - gerade wegen der Komplexität des weiblichen Orgasmus - viele Einzelfaktoren zum Tragen kommen. So spielen sich etwa Ängste großteils im Unterbewussten ab. Es können Erlebnisse aus der Kindheit, Konflikte in der Mutter-Tochter- oder Vater-Tochter-Beziehung von Relevanz sein. Angst vor Kontrollverlust wird ebenso als wichtiger Faktor angesehen. Die verstärkte Selbstbeobachtung kann dazu führen, dass der Erregungszuwachs bis zum Höhepunkt gehemmt wird.

Die Grenzen von "normal" und dem Vorliegen einer Störung sind im Fall von Orgasmusstörungen teilweise recht willkürlich. Die Übergänge sind hier sicher fließend, es existieren keine klaren Grenzen. Eine Frau kann und soll selbst beurteilen, ob sie sich sexuell zufrieden fühlt oder nicht - unabhängig von Maßstäben, die von Mitmenschen oder Medien an sie herangetragen werden.


Was kann man bei Orgasmusstörungen tun?

Wenn eine Frau es als Problem empfindet, nicht zum sexuellen Höhepunkt kommen zu können, so sollte sie sich zunächst bei einem Sexualtherapeuten beraten lassen. Es gibt zahlreiche Behandlungsoptionen, die abhängig vom individuellen Problem gewählt werden können. Wichtig ist, dass die Frau im Verlauf der Gespräche mit dem Therapeuten für sich begreift, dass es weder einen "richtigen" Orgasmus noch eine "richtige Sexualität" gibt, sondern sie selbst bestimmen kann, was "richtig" ist. Abhängig davon, wodurch sie sich gut fühlt und einen Orgasmus erreichen kann.

Quelle:Netdoktor
Autorin: Dr. Britta Bürger

Wer alles leicht nimmt, wird viele Schwierigkeiten haben!!! :D

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